Wie sollte gutes Rindfleisch sein? Es sind so viele Zahnrädchen die hier in einander greifen müssen. Es beginnt damit, dass der Bauer willens ist, ein ehrliches Stück Fleisch zu produzieren. Hier habe ich vor Jahren einen tollen Kerl kennen gelernt. Harald hat als Nebenerwerbsbauer die Muße sich um sein Vieh zu kümmern ohne auf den Profit schielen zu müssen. So hatte er einen tollen Ochsen in seinem Stall stehen - Speidi.
Da der Hof von Harald kein industrieller Produzent ist, hat jedes Tier seinen Namen - für die Kinder ganz logisch und so heißt "7732-522" eben Speidi. Was ist nun Speidi für einer?
Speidi ist eine Mischung aus Braunvieh und Rotscheck. Beides weit verbreitete Rassen des Alpenvorlandes. Das Wichtigste gleich zuerst: Speidi kennt keine Hormone, kein Antibiotika, kein Kraftfutter, keine langen Transportwege. Speidi ist ein Naturbursch wie man es sich nur wünschen kann.
Bei Nutztieren ist es aber halt auch so, dass sie eines Tages ihr Leben für unser Schnitzel in der Pfanne lassen müssen. Wenn man Fleisch essen will, muss es davor getötet werden. Einfache Sache aber das vergessen eben viele, speziell wenn Lebensmittel hygienisch verpackt und sich in Plastikschüsseln stapelnd im Supermarkt verkauft werden.
Es ist immer die selbe die Frage, wie lebte dieses Tier bis zu seinem Ableben? Da geht es auch gar nicht um ein gutes oder schlechtes Gewissen, welches mit "Bio" perfekt bedient wird. Es geht um den Anstand und die Achtung vor der Schöpfung - nicht mehr und nicht weniger!
Als der Tag der Tage gekommen war, kutschierte ihn Harald in die Nachbargemeinde und der Metzger setzte seinem Leben ein Ende. Speidi war zu dem Zeitpunkt etwa 600 Kilo schwer und hier kommt das nächste wichtige Zahnrädchen das greifen muss.
Fleisch muss reifen, es MUSS reifen - Reife erlangt Fleisch nur durch Zeit. Viel Zeit! Wie das vonstatten geht berichte ich euch im nächsten Post.
Bis dahin: bleibt sauber - Augen auf!
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Silvia (Montag, 25 Mai 2015 09:51)
Gestern haben wir ein Gustostueckchen eines Verwandten von Speidi -vorzüglichst von Opa Hubi zubereitet - genossen!!! (Roastbeef mit Decke)
"Das Geheimnis liegt tatsächlich in der Zeit" (Zitat Opa)
H.
Der Kochchaot (Mittwoch, 27 Mai 2015 14:04)
Dass der das kann beweist er ja immer wieder sehr eindrücklich, danke für deinen Beitrag